Kanchanaburi und Erawan

Nach einer Nacht in Chantaburi ging die Fahrt weiter nach Kanchanaburi, ca. 130 km westlich von Bangkok. Wir fuhren einfach



































auf Verdacht mit dem Tuk-Tuk zum Busbahnhof und hatten das Glück, dass schon 10 Minuten später ein Linienbus nach Bangkoks Nord-Busbahnhof Mo Chit fuhr. Da es keine direkte Verbindung gibt, mussten wir hier umsteigen, um nach Kanchanaburi zu kommen - in einen Minibus. Und auch, wenn die Minibusse für wenig Geld fast überall hinfahren und somit eine gute Reisemöglichkeit sind, ist Minibusfahren alles andere als ein Spaß. Vor allem, wenn man 1,95 m groß ist und zwei riesige Rucksäcke dabei hat, aber einen Minibus ohne Kofferraum erwischt. Um Ruhe vor dem Zorn der Einheimischen über durch Rucksäcke belegte Sitze zu haben, empfiehlt sich der Kauf zusätzlicher Tickets für die Gepäckstücke.
Auch hier hätte ich mich gerne länger als zwei Nächte aufgehalten. Die Gegend ist wundervoll, grün, mit leichtem Gebirge umgeben sowie dem Fluß Kwai durchzogen und dem Erawan-Nationalpark in ca. 70 km Entfernung. Zu diesem buchten wir gleich bei der Ankunft im Hotel einen Tagesausflug für den Folgetag. So ging es in der Früh erstmal zum Erawan-Wasserfall, für den wir zweieinhalb Stunden Zeit hatten. Viiiiel zu wenig!! Der Wasserfall ist in sieben Ebenen unterteilt, über die er sich kaskadenartig bis nach unten ergießt.
Um bis zur siebten Stufe hochzukommen dauert es schon ein wenig, zumal der Weg ab ca. Stufe 5 ein bisschen beschwerlicher und felsiger wird. Aber er lohnt sich allemal. Die glasklaren Naturpools der einzelnen Stufen schreien förmlich danach, reinzuspringen und darin zu plantschen. Auf Stufe 3 kann man im Wasserfall sogar runterrutschen. Wer dann noch nebenbei in Ruhe fotografieren will, braucht schon ein paar Stunden, wobei es sich empfielt, gleich in der Früh herzukommen.
Nach diesem leider kurzen Vergnügen besuchten wir den Hellfire-Pass mit dem zugehörigen Museum. Im zweiten Weltkrieg wollten die Japaner eine Zugverbindung zwischen Burma und Thailand einrichten. An dieser Stelle hier mussten Kriegsgefangene und asiatische Zwangsarbeiter dafür von Hand eine Schneise in die Felsen schlagen. Unter grausamsten Bedingungen ließen beim Bau der Strecke innerhalb von 20 Monaten über 100.000 Menschen ihr Leben. Ein vier Kilometer langes Stück der ehemaligen Trasse kann beim Museum begangen werden.
Zudem gibt es in Kanchanaburi selbst einen Soldatenfriedhof - übrigens direkt neben einem chinesischen Friedhof. Diese besuchten wir aber am Abreisetag noch schnell in der Früh.
Im Anschluss stand eine kurze Zugfahrt über ein hölzernes Viädukt auf dem Programm, um dann - von einem kleinen Waldbrand begleitet - zurück nach Kanchanaburi zu fahren und die berühmte Brücke am Kwai zu besichtigen.
Auch dieser zweitägige Abstecher von der Hauptroute hat sich gelohnt.