Sri Lanka - Kultur und viele, viele Elefanten

Auf ins Elefantenland!



Am 01.03.2018 startet der Flieger Richtung Sri Lanka. Eine dreiwöchige, wie immer selbst organisierte Reise steht uns bevor mit großartigen
Eindrücken, insbesondere bezüglich der reichen Flora und Fauna. Wir treffen auf Elefanten, Haie und Schildkröten, genießen die scharfe Küche und besuchen traumhafte Strände. Aber, um nichts vorweg zu nehmen, der Reihe nach...



Da unser Flugzeug am späten Nachmittag in Colombo landet und wir am nächsten Tag direkt mit dem Zug weiterfahren wollen, nächtigen wir in einem strategisch günstig gelegenem, bereits vorgebuchten Homestay in Veyangoda. Der Einstieg ist perfekt, wir wohnen in einem wunderschönen Haus und unterhalten uns gut mit der sehr netten Familie.

Früh am nächsten Morgen bringt uns der Gastgeber zum nahen Bahnhof und wartet mit uns auf den Zug, um sicher zu gehen, dass wir an der richtigen Stelle einsteigen. Das erste landestypische Erlebnis: Eine Zugfahrt in der dritten Klasse, die gerade mal 80 Cent kostet. Sitzplätze sind zunächst nicht frei, so stehen wir während der Fahrt an der standardmäßig geöffneten Türe und genießen die vorbeiziehende tropische Landschaft, die wegen der noch tief stehenden Sonne im schönsten Licht erstrahlt.






Gegen Mittag erreichen wir das erste Ziel: Dambulla, ein Ort im kulturellen Dreieck im Landesinneren gelegen. Wir steigen im übersichtichen Sevonrich Hotel ab, das über 8 Zimmer verfügt. Über den sehr geschäftstüchtigen Besitzer machen wir direkt Ausflüge für die nächsten zwei Tage aus. 


Den restlichen Nachmittag verbringen wir am Pool, abends werden alle Hotelgäste (kostenfrei) zum hinter dem Hotel befindlichen Hügel gebracht, um die Aussicht ins Umland bei untergehender Sonne zu genießen. 




Es geht sehr familiär zu, was uns dazu bewegt, auch das mit Liebe gekochte Abendessen im Hotel einzunehmen - ein kleines Buffet mit verschiedenen Curries. Überhaupt ist Rice and Curry DAS Gericht, was in Sri Lanka in sämtlichen Variationen und oft auch vegetarisch zu allen Tageszeiten gegessen wird. 


Wenn wir schon beim Essen sind: Ich bin jetzt Fan des singhalesischen Frühstücks. Auf folgendem Bild sieht man links Egg Hopper (ein Fladen aus Reisteig, mit einem Ei in der Mitte), oben rechts ein Kokosroti (ein recht geschmacksneutrales Kokosplätzchen, gerne gegessen mit Kokoshonig oder, wie hier, mit Zwiebelchutney), rechts mittig ein Roti (Teigfladen mit den Curryresten vom Vortag gefüllt und gebraten). Da ich deftige und gerne auch scharfe Küche mag, ein für meinen Geschmack idealer Einstieg in den Tag. ;-)


Nach dieser Stärkung werden wir von Rohan abgeholt, unser über das Hotel organisierte Tuktuk-Fahrer. Wir zuckeln mit dem eher langsamen Gefährt durch kleine Ortschaften, schöne Landschaften und überholen mitunter Ochsenkarren und Luftballonverkäufer, bis wir 2 Stunden später den archäologischen Park der alten Hauptstadt Polonnaruwas erreichen. 



Hier besuchen wir die Überreste alter Tempel und Dagobars (Stupas). Da es unfassbar heiß ist, sind wir froh, zwischen den einzelnen, recht weit verstreuten Tempeln mit dem Tuktuk fahren zu können. Man könnte alternativ auch ein Fahrrad leihen. In den weitläufigen Anlagen tummeln sich Unmengen Affen, auch große Warane sind allgegenwärtig.









Wir zahlen übrigens 4.000 Rupien (ca. 21 Euro) für den Tagesausflug an den Tuktuk-Fahrer. Zusätzlich wird ein Eintritt von happigen 25 Dollar pro Nase für die Tempelanlage fällig. Die Eintrittspreise sind im ganzen Land insgesamt sehr hoch. Vor allem, wenn es sich wie hier um Unsesco-Weltkulturerbe handelt. Mit am beeindruckensten im gesamten Gebiet sind die aus Granit geschlagenen Buddha-Figuren von Gal Vihara.



Am Nachmittag treten wir die zweistündige Rückfahrt an und freuen uns unbändig, als wir aus der Ferne drei (wilde) Elefanten an einem See stehen sehen. Ein Teil der Strecke führt direkt zwischen zwei Nationalparks entlang. Diese sind zwar größtenteils umzäunt, dennoch werden den Tieren jeweils Korridore für ihre Wanderungen frei gelassen. Überall an der Straße warnen Schilder vor querenden Elefanten. Wir halten gespannt weiter Ausschau, und prompt steht ein junger Bulle am Straßenrand und schaut mir, als wir passieren, aus kurzer Entfernung in die Augen. Ein beeindruckender und etwas respekteinflößender Moment, wir freuen uns sehr - noch nicht wissend, was uns am nächsten Tag erwarten wird...


Tags darauf ist nämlich eine Safari geplant. Aber zunächst wieder etwas Kultur. Wir fahren zu zweit im hoteleigenen Safarijeep mit dem Fahrer Samire durch die Gegend und halten an einem See sowie in einem sehr schönen Wald. Wir sind hier die einzigen Menschen und sehen Halsbandsittiche, Schmetterlinge, Echsen und einen balzenden Pfau. Außerdem klettere ich auf eines der vielen Baumhäuser auf den Reisfeldern. Samire erklärt, dass hier jede Nacht ein Dorfbewohner Wache schiebt, um ins Dorf einfallende Elefanten mit Feuerwerkskörpern zu vertreiben. Damit sollen die Ernte sowie auch die Dorfbewohner selbst geschützt werden.






Dann erklimmen wir den "Löwenfelsen" Sigiriya, auf dessen Plateau sich die Überreste einer historischen Felsenfestung befinden. Der Aufstieg in der Mittagshitze über schmale, schwindelerregende Treppen ist äußerst schweißtreibend, aber die Aussicht lohnt sich. Wobei auch hier wieder 30 Dollar Eintritt verlangt werden. Auf halber Höhe wurden kunstvolle Fresken von barbusigen Frauen angebracht, die sogenannten Wolkenmädchen. Fotografieren darf man diese aber nicht. Auch hier springen überall Affen rum, die auch mal handgreiflich werden können, wenn man eine Plastiktüte dabei hat.









Nach dem Abstieg kippen wir jeweils eine 1,5 l-Flasche Wasser in uns rein und fahren mit ein paar Zwischenstops weiter zum eigentlichen Ziel unseres Ausflugs: Der Minneriya-Nationalpark. Gegen 15:00 Uhr erreichen wir den Eingang und laden den Guide Chamara in den Jeep, der uns eine Menge über die Tierwelt erzählen kann. 
In Sri Lanka gibt es etliche Nationalparks, in denen man Safaris machen kann. Zu den touristisch beliebtesten zählt der Yala-Nationalpark im Süden, den wir genau aus diesem Grund NICHT besuchen wollen. Der eher zentral-nördlich gelegene Minneriya-Park ist vor allem in den Monaten Juli und August interessant, da sich zu dieser trockenen Zeit alle Tiere am See versammeln. Da wir Anfang März hier sind, hatte ich diesen Park anfangs gar nicht so sehr auf dem Schirm. So geht es wohl auch anderen - kilometerweit ist unser Jeep der einzige, maximal acht andere Jeeps können wir später zählen. An manchen Tagen sollen in den Parks bis zu 150 Jeeps unterwegs sein. Da haben wir wohl großes Glück - auch was die Tiersichtungen angeht. Wir sehen Affen, Sambarhirsche, Warane, unfassbar viele Vogelarten, Adler, Wasserbüffel, Krokodile, und dann, in der Ferne, einen einsamen Elefantenbullen.









Auf dem weiteren Weg freuen wir uns über einen anderen Bullen, diesmal ganz nah. Dann jedoch erreichen wir eine Stelle, an der eine ganze Gruppe Elefanten im See badet. 



Der Guide wundert sich schon, warum die Elefanten seines Erachtens so nervös sind. Als die Herde aus dem Wasser kommt und den Weg vor unserem Jeep Richtung Wald quert, wissen wir auch, warum: Hinter der Herde stolpert noch recht unbeholfen ein ca. zwei Tage altes Kalb hinterher. Sobald die Mutter merkt, dass der Kleine nicht mitkommt, macht sie kehrt und treibt ihn an. Wir sind komplett verliebt, selbst der Guide ist völlig aus den Häuschen, weil er ein SO junges Kalb auch noch nie gesehen habe. Obwohl er jeden Tag hier ist. 


Die anderen Jeeps fahren weiter, wir bleiben noch ein wenig und beobachten, um dann in eine andere Richtung zu fahren. Plötzlich finden wir uns inmitten einer Herde mit ca. 50 Tieren wieder. Wir bleiben hier stehen, bis die Sonne untergeht, und beobachten. Die Elefanten stehen zum Teil direkt am Jeep, diese Nähe ist unfassbar beeindruckend. Als nach ca. einer Stunde ein junger Bulle unruhig wird und uns antrötet, beschließen wir den Rückzug. Höchste Zeit! Der Park schließt um 18:30 Uhr, alle Wägen, die dann noch im Park sind, erhalten die nächsten zwei Wochen keine Einfahrtsberechtigung. Um 18:29 Uhr brettern wir durch den Ausgang.







Am nächsten Morgen besuchen wir die Höhlentempel von Dambulla, die direkt neben dem Hotel liegen und damit fußläufig erreichbar sind. Direkt in den Stein wurden Höhlen geschlagen, kunstvoll verziert und mit etlichen Buddha-Statuen bestückt. Auf dem Gelände der Höhlentempel gibt es ferner den Golden Tempel zu sehen.







Danach ist dann aber auch gut, mit Kultur und so. Drei Unesco-Weltkulturstätten in zweieinhalb Tagen, und überhaupt die Hitze - wir wollen ans Meer. So fährt uns der Hotelbesitzer freundlicherweise höchstselbst für einen sehr fairen Preis mit dem Auto zum nächsten Ziel: dem Nilaveli-Beach im Nordosten. Coming soon...