Sri Lankas Strände - Nilaveli, Arugam Bay, Tangalle, Mirissa, Hikkaduwa

Ursprünglich wollen wir in unseren drei Wochen in Sri Lanka im März 2018 eigentlich nur ein paar Tage am Strand sein, tatsächlich werden es aber zwei Wochen. Kein Wunder, an Stränden hat die Insel einiges zu bieten.


Nach unserem Einstieg im kulturellen Dreieck mit beeindruckenden Ausflügen machen wir einen Abstecher an den
nordöstlich gelegenen Strand Nilaveli Beach bei Trincomalee, vor allem, weil wir im Nationalpark Pigeon Island mit Haien schnorcheln möchten. Ein günstiger Familienbungalow (Bella Nilaveli Beach) mit grandiosem Außenbad in einem wunderschönen Garten wird unser Domizil für zwei Nächte. Es ist Anfang März, eigentlich noch die Zeit des Nordost-Monsuns. Wir erwischen jedoch zwei Tage Traumwetter und genießen, dass auf Grund der Vorsaison nicht viel los ist. 




Der Schnorchel-Ausflug auf die nahe gelegene Pigeon Island am nächsten Morgen wird direkt von der Unterkunft angeboten. Wir teilen uns mit einem anderen deutschen Paar sowohl das Boot zur Insel, als auch den Schnorchelguide, der mit uns gemeinsam zu den Plätzen schwimmt, an denen wir kleine Riffhaie und kapitale Schildkröten aus nächster Nähe bewundern können. Toll! 




In der Bucht auf der anderen Seite der Insel können wir noch ein wenig auf eigene Faust schnorcheln, bevor es wieder zurück geht. Menschen sind schon ein paar hier, aber vermutlich längst nicht so viele wie während der Hochsaison.



Abends laufen wir ca. 10 Minuten den Strand entlang, um in der Reggae Bar einer benachbarten Anlage den Abend ausklingen zu lassen. Eine Taschenlampe ist am stockfinsteren Strand von Vorteil - bei Dunkelheit huschen unzählige kleine und große Krabben über den Sand, meistens zielgerichtet genau dahin, wo man eigentlich grade seinen nächsten Schritt hinsetzen wollte. 


Eigentlich wollten wir vom Nilaveli Beach aus über Kandy ins Hochland, wegen der Unruhen Anfang März 2018 in Kandy und dem damit verbundenen einwöchigen Ausnahmezustand verwerfen wir unseren Plan jedoch. Stattdessen fahren wir mit einem Taxi ca. vier Stunden die Ostküste runter. Das Ziel heißt Arugam Bay, eine Bucht, die für ihre Surfmöglichkeiten bekannt ist. Auch hier herrscht jetzt jedoch noch absolute Vorsaison, es sind außer uns kaum Touristen da. Das hat den Vorteil, dass wir in der sehr stylischen und gemütlichen Unterkunft Surf´n´Sun für wenig Geld einen grandiosen Bungalow bekommen.



Am nächsten Morgen ziehe ich allein mit der Kamera los, um in der Bucht spazieren zu gehen. Der am Vorabend ruhige Strand hat sich in einen kleinen Fischmarkt verwandelt - Boote kommen und gehen, Fischer verkaufen ihren frischen Fang, Krähen und Straßenhunde versuchen, auch etwas abzubekommen, Ochsen warten darauf, ihren Karren wieder heim zu ziehen. Man merkt, dass in Sri Lanka eher die Männer in der Öffentlichkeit stehen, insbesondere an diesem muslimisch geprägten Küstenstreifen: ich bin in dem morgendlichen Gewusel am Strand weit und breit das einzige weibliche Wesen. Jedoch fühle ich mich zu keiner Zeit unwohl oder unsicher, ein paar ältere Herren fragen nur freundlich und zurückhaltend, wo ich herkomme.






Nach den mehr oder weniger ins Wasser gefallenen Tagen im Hochland klappern wir die Strände im Süden ab. Von Ella aus teilen wir uns ein großes Taxi mit einem sehr netten Paar und steuern Tangalle an, konkret den Marakolliya Beach etwas östlich von Tangalle. Wir nächtigen in der Strandanlage Ganesh Garden und finden genau das, was wir gesucht haben: Drei Tage Entspannung, barfuß laufen, Palmen, Sand, Meeresrauschen und die allgegenwärtig herumhüpfenden Indischen Palmhörnchen.






Abends sitzen wir zum Candle-Light-Dinner fast direkt am Wasser, die Zehen im Sand vergraben, über uns funkeln die Sterne der Milchstraße, vor uns auf dem Tisch finden sich frischer Fisch und Arrack-Lime (Arrack ist der hiesige Palmschnaps, der leicht an Rum erinnert).



Ein Traum! Der einzige Wermutstropfen: Wegen der starken Strömung ist nix mit Baden, maximal ein bisschen planschen im seichten Wasser ist drin. Wobei genau das vielleicht der Grund ist, warum an diesem herrlichen Strand (noch) keine Bettenburgen stehen.



Trotz Ruhe ist man aber auch nicht komplett abgeschnitten von der Außenwelt. Bei einem kleinen Strandspaziergang kommen wir an dem einen oder anderen Strandrestaurant vorbei.


Ich würde am liebsten bleiben, aber wir wollen noch andere Strände sehen. So fahren wir mit dem Tuktuk nach Mirissa, wo wir weitere drei Tage verbringen. Als wir an der Bucht von Mirissa ankommen, merken wir den Unterschied zur Ruhe der letzten Tage deutlich: unfassbar viele Unterkünfte im Ort, Restaurants, am Strand selbst jede Menge Liegen, Sonnenschirme und verhältnismäßig viele Menschen (meine Fotos täuschen da jetzt ein bisschen...). Jedoch finden wir am östlichen Ende der Bucht ein angenehmes Restaurant, auf dessen Liegen wir den Tag vertrödeln.



Abends ist Party in der Bucht angesagt, wobei sich der Party-Hotspot allabendlich zwischen den verschiedenen Lokalitäten verschiebt. Das bunte Treiben sehen wir uns zwar  interessiert an, aber so richtig packt´s mich persönlich nicht. Vielleicht, weil letztendlich überall der gleiche - für meinen Geschmack - mittelmäßige Sound läuft. Trotzdem ist es schön, mit all den Lichtern in der Bucht.



Auch schön: bei Dämmerung Pfaue auf dem Nachbargrundstück unseres Hotels beobachten, die zum Schlafen in die gegenüber liegenden Palmkronen fliegen. Dass Pfaue fliegen können war mir vorher nicht bewusst, und noch weniger, dass die ganze Pfau-Familie nachts in Palmen schläft. Reisen bildet...



Einen Tagesausflug machen wir mit dem Mietroller ins nicht weit entfernte Walgama, wo wir das Paar besuchen, mit dem wir uns das Taxi in den Süden geteilt haben. Auch ein netter kleiner Strandabschnitt...


Schließlich ziehen wir für weitere drei Tage um nach Hikkaduwa. Dass man der Hauptstadt Colombo näher kommt, merkt man an der Art des Tourismus deutlich: viele Pauschal-Hotelbunker, alle Beschriftungen auf der Straße auf Russisch, deutlich höhere Restaurantpreise. Gefallen tut´s uns hier von allen besuchten Orten am wenigsten, aber dafür haben wir ein großartiges Hotelzimmer mit Pool und riesiger eigener Dachterrasse für gerade mal 35 $ zu zweit gefunden. Beides nutzen wir ausgiebig, und können eines abends bei einem vorbeiziehenden Gewitter sogar die Entstehung einer Windhose beobachten.


Am Tag nach der Ankunft mieten wir uns einen Roller und fahren in ca. 30 Minuten nach Galle. Die 1663 von den Niederländern errichtete Festung sowie die Altstadt dieses Orts zählen zum Unesco-Weltkulturerbe. Auf der knapp 3 km langen Wallanlage der Festung kann man quasi einmal um die Altstadt mit ihren kolonialen Häusern spazieren.



Da es unfassbar heiß ist, belassen wir es aber beim historischen Kern und sehen uns die neuere Stadt nicht mehr an.





Den Roller haben wir für zwei Tage, also fahren wir noch ein wenig durch Hikkaduwa und Umgebung. In einem Turtle Sanctuary dürfen wir abends Babyschildkröten, die im Schutze dieser Einrichtung geschlüpft sind, in die Freiheit entlassen - ein echtes Highlight.



Weitere Eindrücke von Hikkaduwa:







Und so schnell sind drei Wochen vorbei. Nach den drei Tagen in Hikkaduwa fahren wir mit dem Zug nach Colombo, direkt am Meer entlang, schlafen eine Nacht in Flughafennähe in Negombo, um früh morgens am 23.03.2018 den Heimflug anzutreten. Mit dem festen Vorhaben, unbedingt nochmal nach Sri Lanka zu kommen...